Ein Accelerator ist eine von vielen Möglichkeiten, die Entwicklung eines Startups zu fördern. Was genau dort passiert und viele weitere interessante Fakten erfahrt ihr hier.
Angenommen, ihr habt eine großartige Idee für ein neues Produkt oder eine Dienstleistung, aber nicht genug Geld oder Erfahrung, um euer eigenes Unternehmen zu gründen. Ein Accelerator bringt unter dem Strich die richtigen Leute, die nötige Ausbildung und das nötige Geld zusammen, um euer Unternehmen auf den Weg zu bringen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Was ist ein Accelerator?
- 2 Wie funktioniert ein Accelerator?
- 3 Vergleich: Accelerator und Inkubator
- 4 Wie kommt man in ein Accelerator-Programm?
- 5 Tipps für eine erfolgreiche Teilnahme am Accelerator-Programm
- 6 Accelerator-Programme in Deutschland
- 7 Fazit – Vor- und Nachteile eines Accelerators
- 8 Wie können wir helfen?
Was ist ein Accelerator?
Der Begriff Accelerator stammt aus dem Englischen und heißt übersetzt „Beschleuniger“. Und genau darum geht es: Die Institution Accelerator verhilft Startups über einen bestimmten Zeitraum mittels intensiver Coachings zu einer schnellen Entwicklung. Der Accelerator hilft euch also dabei, aus einer Idee ein marktreifes Produkt bzw. eine Dienstleistung zu machen.
Wie funktioniert ein Accelerator?
Man merkt hier nun schon, dass der Begriff vorrangig in der Welt der Startups angewendet wird. Aber was genau passiert denn da nun eigentlich?
Was schließlich konkret in einem Accelerator geschieht, kann durch die folgenden Punkte erklärt werden:
Zielsetzung
Das Acceleratorprogramm setzt nach der Entwicklung einer Idee bzw. sogar eines Geschäftsmodells an. Das Ziel ist hierbei, GründerInnen, die bereits eine Geschäftsidee (oder sogar den Ansatz eines Geschäftsmodells) haben, als Wachstumsbeschleuniger unter die Arme zu greifen. Geschäftsmodelle werden z.B. ausgearbeitet und oftmals auch erste Prototypen entwickelt. Somit sollen die Startups schnellstmöglich zu einer Marktreife gelangen.
Bereitstellung von Ressourcen
Den Teilnehmenden eines Accelerator-Programmes stellt man in der Regel alle soweit nötigen Arbeitsmittel zur Verfügung. Dies reicht vom Arbeitsplatz bis schließlich hin zur IT-Infrastruktur.
„Boot Camp“-Charakter
Aufgrund des gestrafften Zeitplans, der intensiven Betreuung durch Experten und Coaches sowie der Erwartung, schnellstmöglich ein bestimmtes Ziel zu erreichen, kann man bei einem Acceleratorprogramm auch von einem Boot Camp für angehende UnternehmerInnen sprechen.
Professionelle Betreuung
Mithilfe von Mentoring-Programmen und vielseitigen Expertencoachings in allen wichtigen Themen erhalten die GründerInnen zudem intensive Unterstützung. Ein starker Fokus liegt zum Beispiel auf der Gewinnung von Investoren und Kunden.
Da Acceleratoren in der Regel kohorten-basiert agieren (das heißt, mehrere Startups durchlaufen parallel das Programm), können sich die Teilnehmenden auch untereinander vernetzen. Somit haben sie die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen und zu vernetzen.
Enges Verhältnis zwischen GründerInnen und Fördernden
Bei der Arbeit im Accelerator-Programm steht die Weiterentwicklung einer Geschäftsidee bzw. eines Geschäftsmodells im Fokus. Auf diese Weise entsteht schließlich eine sehr enge Bindung und Vertrauensbasis zwischen GründerInnen und den beteiligten Fördernden.
Anschubfinanzierung
In vielen Accelerator-Programmen wird eine kleine Anschubfinanzierung bereitgestellt. Deren Höhe fällt von fünfstelligen bis zu kleineren sechsstelligen Beträgen aus. Manche zahlen den GründerInnen für die Dauer des Programms sogar ein Gehalt aus.
Unternehmensanteile als Gegenleistung
Um an einem Accelerator-Programm teilnehmen zu dürfen, müssen die Startups den Betreibenden dafür im Gegenzug oftmals Unternehmensanteile abgeben.
Begrenzte Dauer der Förderung
Die Dauer eines Programms ist vorher festgelegt, die Zeitspanne ist in der Regel recht straff. Diese bewegt sich dabei zwischen einem Quartal und maximal einem halben Jahr.
Vernetzung mit InvestorInnen
Am Ende eines Accelerator-Programms sind öffentliche Demo-Days sowie Pitch-Veranstaltungen gängige Instrumente. Die gecoachten Unternehmen stellen schließlich sich und ihre Ideen einem Publikum vor. Somit erhalten sie die Möglichkeit, InvestorInnen und externe Stakeholder auf sich aufmerksam zu machen und für sich zu gewinnen.
Das heißt also: Stellen sich die GründerInnen geschickt an und durchlaufen das Programm erfolgreich, dient der Accelerator am Ende als Sprungbrett für weitere Finanzierungen.
Vergleich: Accelerator und Inkubator
Acceleratoren und Inkubatoren ähneln sich in einigen Punkten, manchmal werden sie sogar synonym verwendet. Doch das ist nicht ganz richtig, da sie sich auch in einigen Punkten mehr oder weniger stark voneinander unterscheiden. Im Folgenden zeigen wir Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Programmen auf:
Merkmal | Accelerator | Inkubator |
---|---|---|
Unternehmensphase | Wachstumsphase; Geschäftsidee bzw. -modell bereits vorhanden | Vorgründungs- oder Gründungsphase; Entwicklung einer Geschäftsidee |
Ziel des/der UnterstützerIn | Wachstum des Startups, RoI | Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung des Startups |
Wachstumstempo | Sehr hoch | Mittel bis hoch |
Arbeitsbelastung | Sehr hoch | Mittel bis hoch |
Förderdauer | Meist drei bis sechs Monate | Selten genau definiert oder nur Nennung einer Mindestlaufzeit |
Programmkosten | Meist Abgeben von Unternehmensanteilen | Manchmal Abgeben von Unternehmensanteilen |
Aufnahmekriterien | Streng | Eher streng |
Anschubfinanzierung | Fast immer Bestandteil des Programms | Manchmal Bestandteil des Programms |
Finanzierung durch | Meistens private Unternehmen, oftmals mit Branchenschwerpunkt | Öffentliche oder privatwirtschaftliche Initiativen, Universitäten |
Wie kommt man in ein Accelerator-Programm?
Wenn ihr an einem Accelerator-Programm teilnehmen wollt, ist es wie so oft im Leben: Ihr müsst euch bewerben. Da die Plätze limitiert sind, sind die Auswahlkriterien meist auch dementsprechend hart. Viele strenge Zugangsvoraussetzungen müssen erfüllt werden. Das heißt im Umkehrschluss, dass viele GründerInnen die Aufnahme gar nicht schaffen. Und das heißt schließlich: Eine intensive Vorbereitung auf das Programm und eine professionelle Bewerbung haben hier einen extrem hohen Stellenwert.
Bei den meisten Programmen erfolgt die Bewerbung über die Website des jeweiligen Anbieters. Neben dem Bewerbungsformular muss zudem in den meisten Fällen noch ein Pitch Deck hochgeladen werden.
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Das Pitch Deck dient als Basis für die Vorauswahl. Das heißt für euch also, dass ihr großen Wert auf die Qualität legen solltet, um euch von den anderen BewerberInnen abzuheben.
Wenn ihr dann ausgewählt wurdet, folgen oftmals noch Telefoninterviews oder auch ein Pitch vor einer Jury.
Tipps für eine erfolgreiche Teilnahme am Accelerator-Programm
Ist die Hürde der Aufnahme in ein Programm erst einmal genommen, solltet ihr die folgenden Tipps beherzigen, um auch erfolgreich teilzunehmen:
- Ziele definieren,
- viel Arbeit einplanen,
- Ergebnisse konsequent umsetzen.

Accelerator-Programme in Deutschland
Programm | Betreiber | Dauer | Konditionen | Fokus-Themen | Angebot |
APX | Axel Springer und Porsche | 3 Monate | 50.000 EUR für 5 % der Anteile, später bis zu 500.000 EUR | Mehr als 20 verschiedene Branchen | Zugang zu Experten, Mentoren und Investoren |
DB mindbox | Deutsche Bahn | 100 Tage | Variieren je nach Ausschreibung; 25.000 EUR ohne Anteile | Technologien, Anwendungen und Geschäftsideen, die das Potenzial mitbringen, die Deutsche Bahn voranzubringen | Unterstützung durch Startup-Manager; Coaching und Coworking-Space |
German Accelerator | German Entrepreneurship, finanziert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie | individuell auf das jeweilige Unternehmen angepasst | kostenlos | Start-ups, die den Markteintritt in die USA oder in Asien planen | Büroräume vor Ort, Workshops, individuelles Mentoring durch Experten, ein breites Netzwerk von Geschäftspartnern und Investoren |
Merck Accelerator | Merck | 3 Monate | bis zu 50.000 Euro | Healthcare, Life Science, Electronics, Liquid Biopsy, Clean Meat | Individuelle Unterstützung und Coaching, Zugang zu Merck Innovation China Hub in Shanghai |
Microsoft ScaleUP Berlin | Microsoft | 4 Monate | kostenlos | Software-Start-ups | Coaching, Zugang zu Software, Büroräume |
Next Media Accelerator | Rund 30 Medienunternehmen aus Deutschland und Österreich | 6 Monate in Hamburg | 0 Euro für 3 Prozent der Anteile, 25.000 Euro für 5 Prozent der Anteile und 50.000 Euro für 10 Prozent der Anteile | Medien, Marketing | Maßgeschneidertes Coaching, Kontakt zu 150 Experten, Medien und Investoren |
Seven Accelerator | ProSiebenSat.1 | keine Angabe | 1,3 Mio. Euro für Werbung in TV, Online etc. | Medien, Unterhaltung, E-Commerce, Internet der Dinge, Gesundheit, FinTech und Smart Home sowie im B2B-Bereich Ad-Tech und Onlinevideo | Büroräume, Coaching, Mentoring, Networking |
SpinLab – The HHL Accelerator | Leipzig Graduate School of Management | bis zu 6 Monate | bis zu 15.000 Euro | Keine Einschränkungen | Büroräume, Coaching, Mentoring, Networking |
TechFounders.com | Aldi Nord/Süd, Festo, Knorr-Bremse, Miele | 20 Wochen | 25.000 Euro, ohne Beteiligung | Tech | Coaching/Mentoring, Büroräume, Zugang zum High-Tech-Workshop |
Wayra Germany | Telefónica | keine Angabe | 25.000 Euro, keine Anteile | Internet, Technologie, Cybersecurity, FinTech | Büroräume in München, Treffen alle zwei Wochen, Coaching und Mentoring |
Fazit – Vor- und Nachteile eines Accelerators
Wir haben nun gelernt, dass die Teilnahme an Accelerator-Programmen sowohl Vor-, als auch Nachteile bietet. Führen wir diese doch nochmal auf:
Vorteile | Nachteile |
---|---|
GründerInnen wird umfangreiches Knowhow und Wissen zur Verfügung gestellt | Finanzierungsmöglichkeiten nicht besonders umfangreich |
Bereitstellung von Infrastruktur, bspw. Büroräume, Möbel, Technik | Accelerator erhält oft Mitspracherecht in Form von Anteilen |
Zugang zu relevanten Netzwerken an InvestorInnen, ExpertInnen, anderen GründerInnen, BeraterInnen etc. | GründerInnen müssen oft umziehen, da die Infrastruktur der Acceleratoren meist schon besteht |
Feedback aus allen Richtungen. WICHTIG: Zuhören und umsetzen. | Die Investition ist nur in der frühen Phase des Startups möglich |
Anschubfinanzierung (durchschnittlich bis ca. 50.000 EUR) |
Wie können wir helfen?
Ihr benötigt ein professionelles Pitch Deck für die Bewerbung für ein Accelerator-Programm? Oder aber ihr benötigt eine Finanzierung für euer Startup, aber wisst nicht, wo ihr anfangen sollt und was am besten zu euch passt? Meldet euch gern zum kostenfreien Erstgespräch an, hierdurch finden wir gemeinsam heraus, wie genau wir euch unterstützen können.
Euer Team von start!up consulting